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Termine: Abstract zum Vortrag
„Bindungsentwicklung im Scheidungskontext”
- eine längsschnittliche Studie -

Yvonne Borchert und Elisabeth Sander
Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz, Institut für Psychologie

Es gibt wenig empirische Studien, die sich mit der Entwicklung der kindlichen Bindungsqualität im Scheidungskontext beschäftigen. Die Koblenzer Längsschnittstudie versucht diese Forschungslücke zu schließen.

Wie sich die Bindungsqualität von Scheidungskinder (N=39) im Vergleich zu Kindern aus Zweielternfamilien (N=42) während der drei Jahre entwickelt, ist eine der zentralen Fragen, die in diesem Vortrag aufgegriffen wird. Die Gesamtstichprobe wurde im Großraum Koblenz rekrutiert. Die Geschlechterverteilung war in beiden Gruppen ausgeglichen.

Zur Erfassung der Bindungsqualität bei den zum ersten Messzeitpunkt siebenjährigen Probanden wurde als Erhebungsinstrument das „Bochumer semiproduktive Verfahren zur Erfassung der Bindungsmotivation und Bindungsqualität“ von Trudewind, Höner, & Steckel (1999) eingesetzt.

Als Ergebnis zeigte sich u.a., dass Jungen direkt im Anschluss an die räumliche Trennung der Eltern signifikant häufiger unsicher gebunden sind als Mädchen und dass Scheidungskinder eindeutig eine Präferenz zur unsicheren Bindung aufweisen. Im Längsschnitt konnte bestätigt werden, dass Scheidungskinder seltener zu einer kontinuierlich sicheren Bindung neigen. Die Ergebnisse werden auf dem Hintergrund der Scheidungs- und Bindungsforschung interpretiert.

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